Mobiles Internet im Urlaub

Internet über öffentliche WLAN Hotspots

Vielleicht kennt Ihr das? Ihr sitzt abends gemütlich auf einem Campingplatz vor Eurem Camper, habt Euch für etliche Euros einen kostenpflichtigen WLAN-Zugang gekauft und möchtet nur mal eben ein paar wichtige Mails verschicken oder die Route für die kommenden Tage planen und die Bits und Bytes kommen nur kleckerweise rein, die Internetverbindung ist gähnend langsam. Besonders abends, wenn die meisten Camper von ihren Tagestouren oder vom Strand zurückgekehrt sind und alle gleichzeitig ihre Urlaubsfotos und -videos verschicken oder die Kids noch eben vor dem Zubettgehen einen Film über Netflix & Co streamen, bricht das Campingplatz WLAN meistens komplett zusammen.

Bereits vor fünf Jahren habe ich schon einmal einen Blog zum Thema mobiles Internet und Internet im Urlaub verfasst. Damals nutzte ich unterwegs und auf Reisen im Ausland hauptsächlich öffentliche WIFI-Hotspots und WLAN-Netzwerke auf Campingplätzen, Wohnmobilstellplätzen und Yachthäfen um eine günstige bis kostenlose Internetverbindung herzustellen. Das war zu der Zeit immer schon mehr eine Notlösung als ein Vergnügen, denn die Kapazitätsgrenzen dieser Internetschleudern waren zumeist nur sehr knapp dimensioniert und die Netze in der Regel oft überlastet und sehr langsam. Internet per Mobilfunk konnte allenfalls im Inland genutzt werden und selbst dann musste man sich immer sehr gut überlegen, wie viele Daten man von seinem noch sehr knappen und kostspieligen Datenvolumen verbrauchen wollte. Blieb ich damals länger an einem Ort im Ausland, besorgte ich mir auch mal eine SIM Karte mit Internetvolumen eines einheimischen Netzbetreibers. Doch auch das war immer mit gehörigem Aufwand verbunden. Dies ist nun bereits einige Jahr her und glücklicherweise hat sich seit dem sehr viel getan.

Wegfall der Roaming Gebühren

Seit dem 15. Juli 2017 fielen damals die Roaming Gebühren in Europa. Ab diesem Zeitpunkt war es möglich, mit der heimischen SIM-Karte, auch im Ausland ohne zusätzliche Kosten zu telefonieren und das mobile Internet zu nutzen. Wir haben also alle ständig unser “eigenes” Internet dabei und können getrost auf öffentliche WLAN-Hotspots verzichten.

 

Mobilfunkstandards 3G, 4G, 5G … schneller und schneller

Auch hier hat sich in den vergangen Jahren so einiges getan. Surften wir im Jahre 2004 noch relativ gemütlich mit 2G bzw. GPRS (53,6 kbit/s) und Edge (256 kbit/s), so fliegen wir heute schon im 5G Netz mit bis zu 10 Gbit/s über die Datenautobahn. Bereits jetzt ist der zukünftige Standard 6G in der Entwicklung, der eine Datenübertragungsrate von bis zu 400 Gbit/s erreichen soll. Wir haben mittlerweile in Europa ein sehr gut ausgebautes 4G – Netzwerk, das fast an jedem Ort eine sehr schnelle Internetverbindung ermöglicht. Ein öffentliches WLAN-Netzwerk kommt da schon lange nicht mehr mit.

Der G-Werdegang in der Übersicht:

2G GPRS 53.6 kbit/s
EDGE 256 kbit/s
3G UMTS 384 kbit/s
HSDPA 7.2 Mbit/s
HSPA+ 42 Mbit/s
4G LTE 500 Mbit/s
LTE-A 1 Gbit/s
5G 10 Gbit/s
6G 400 Gbit/s

 

Der mobile Internet-Router für das Wohnmobil

Es braucht nicht viel (Technik), um sich das World Wide Web in den Camper oder in das Wohnmobil zu holen. Ich setze hierzu einen kleinen, mobilen Internet-Router ein, den Teltonika RUT X11. Dieser kann insgesamt zwei SIM-Karten aufnehmen. Der Router kann sowohl mit 230 Volt aus der Steckdose als auch mit 12 Volt aus dem Kfz Boardnetz versorgt werden. Über externe Antennen gelangen die Mobilfunksignale in das Gerät bzw. verteilt der Router das WLAN-Signal mit ausreichender Stärke und Reichweite im und um meinen Camper. Zudem bietet der Router die Möglichkeit, bis zu vier Geräte direkt per LAN-Kabel mit dem Internet zu verbinden. Die Benutzeroberfläche ist intuitiv und übersichtlich gestaltet. Besonders schwache Mobilfunksignale kann ich mittels zweier LTE Yagi-Antennen auf einem Alumast montiert problemlos einfangen. In der Regel reichen aber die beiden kleinen Antennen aus, die mit Hilfe von starken Magneten außen auf dem Fahrzeugdach angebracht werden.

Ein weiteres Highlight: GPS Tracking

Der Clou des Teltonika RUTX11 ist die integrierte GPS Funktion. Verbindet man eine kleine, externe GPS Antenne (Foto unten) mit dem Router, so errechnet der X11 permanent die genaue GPS Position. Über eine Upload-Funktion lassen dann sich diese Positionsdaten regelmäßig an einen Server übermitteln, sodass eine ständige Überwachung des Standortes möglich ist. Als GPS Server eignet sich beispielsweise die kostenlose Software Traccar. Dieses Tool kann u.a. auf einem kleinen, günstigen und vor allem stromsparenden Raspberry PI installiert werden. Zu diesem Programm gibt es sogar eine Android oder Ios – App, mit der man die aktuelle Position auf einer Karte darstellen lassen kann. Auf diese Weise lässt sich relativ einfach und kostengünstig ein echtes, unabhängiges GPS Tracking realisieren, ohne von Fremdanbietern und Abos abhängig zu sein.

Fazit

Vergesst öffentliche WLAN-Netze auf Campingplätzen! Setzt stattdessen lieber auf eine eigene, autarke und schnelle Internetverbindung über Mobilfunk. Ein entsprechender Mobilfunkvertrag mit ausreichend Datenvolumen kostet heute nicht mehr die Welt. Den Teltonika RUT X11 kann ich als mobilen Internetrouter uneingeschränkt empfehlen. Wer nicht so tief in die Tasche greifen mag, der kann auch ein altes, ausrangiertes Smartphone als WLAN Hotspot umfunktionieren.

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