Mit dem Bulli durch Italien

Road Trip 2020 – Mit dem VW Bus durch Italien

Kleiner Fotoreisebericht | Fotoblog

Wie bereits in den vergangenen Jahren, so geht es auch in diesem Jahr wieder mit dem Camper auf Tour. Trotz Corona-Pandemie ins Ausland reisen, geht das überhaupt? Ja das geht, wenngleich sich das Reisen auch etwas komplizierter und umständlicher gestaltet, so ist es dennoch nicht gänzlich unmöglich. So sollte man sich vor Reisebeginn der Tour sehr genau informieren, wo die Infektionszahlen zur Zeit der Campingreise am niedrigsten und wie die Bestimmungen vor Ort sind. Auch ist es sinnvoll zu überlegen, wo sich ggf. touristische Ballungszentren befinden und wo es hingegen etwas ruhiger zugeht. Ich habe mich vor Antritt meiner Reise sehr ausführlich mit diesen Themen beschäftigt und mich daraufhin sehr sorgfältig auf die Tour vorbereitet. So hatte ich mir selbst zwar eine grobe Richtung vorgegeben, es sollte in den Süden Italiens gehen, allerdings hatte ich keine absolute Wegstrecke und Zielorte festgelegt sondern allenfalls grob Zielgebiete ausgewählt, an denen ich Halt machen wollte. Auf diese Weise war ich sehr flexibel und konnte notfalls mit Kursänderungen auf etwaige neue Situationen reagieren.

Etappe 1

Zunächst ging es am Abend des dritten Septembers nach Füssen, an die Grenze zwischen Deutschland und Österreich, wo ich auf einem kleinen Wanderparkplatz an einem Bergsee freistehend übernachtete. Nach einem Frühstück unter freiem Himmel und einem kleinen Spaziergang um den See setzte ich die Tour fort. Es ging über den Fernpass sowie den Reschenpass bis hin zum Gardasee, wo ich mich mit Freunden aus Österreich verabredet hatte. Hier genoss ich die kommenden vier Tage bei herrlichstem Wetter.

Etappe 2

Am Dienstagmorgen, des achten Septembers hieß es dann aber auch schon wieder Abschiednehmen, die Reise führte mich weiter nach Porto Recanati an die Adriaküste, ca. 30 Kilometer südlich von Ancona. Hier an der Adriaküste ging es schon deutlich lebhafter zu als am Gardasee und ich beschloss daher, bereits am nächsten Tag weiterzuziehen, natürlich nicht ohne mich vorher in die hohen Wellen des Adriatischen Meeres gestürzt zu haben … das Wasser war warm wie in der Badewanne.

Etappe 3

Am folgenden Tag verließ ich dann die touristisch stark frequentierte Küstenregion und fuhr weiter ins Landesinnere in Richtung Süden, in die Bergregion der Abruzzen. Hier ging es wieder deutlich beschaubarer zu. Ich steuerte einen zuvor ausgewählten Naturcampingplatz auf ca. 1000 Meter Höhe an, der in dem kleinen Dorf Villetta Barrea am Lago die Barrea lag. Hier gingen die Uhren deutlich langsamer. Auf dem Weg dorthin fielen mir die zahlreichen Warntafeln am Wegesrand auf, die vor der Anwesenheit von Bären warnten. Auf dem Campingplatz angekommen, war ich mehr als erstaunt, dass Hirsche und Rehe über den weitläufigen und naturbelassenen Platz liefen. Aus der Ferne waren immer wieder Brunftschreie der Hirschböcke zu hören. Als ich mein Lager aufschlug und das Abendessen vorbereitete, vernahm ich ein Rascheln, wenige Meter von meinem Standplatz entfernt. Bei genauerer Betrachtung entdeckte ich eine Hirschkuh im Gebüsch, die mir selenruhig beim Aufbau zusah. Dieser Campingplatz “Camping Natura Le Quite” ist in jedem Fall eine ganz klare Empfehlung!

Etappe 4

In der Hoffnung, dass sich das touristische Treiben bei meiner nächsten Etappe ähnlich wie hier in den Abruzzen in Grenzen halten würde, steuerte ich am folgenden Tag mein nächstes Ziel an, den Nationalpark Gargano in Apulien, hoch über der Adriaküste. War es hier doch landschaftlich sehr schön, so war es doch wieder wesentlich stärker besucht als das Landesinnere und der angesteuerte Campingplatz “Baia e Cala Campi” gefiel mir überdies hinaus überhaupt nicht. Obgleich ich pünktlich um 15.00 Uhr, also nach der Mittagspause, angereist war, ließ man mich dennoch erstmal zusammen mit einigen anderen Neuankömmlingen eine Stunde lang in der brütenden Hitze warten. Dann wurden wir von einem Platzeinweiser mit Golf Caddy abgeholt und in Reih und Glied hintereinander in die Reihe mit anderen Campern eingewiesen. Keine freie Platzwahl, keine festen Parzellen, keine erkennbaren Wege nur Staub und dunkle Schattenplätze unter Pinien. Abstände wurden zwar eingehalten, dennoch schaute jeder bei jedem quasi auf den Teller. Ich mag solche Plätze überhaupt nicht! Also ging es bereits am nächsten Tag in aller Frühe wieder weiter, landeinwärts.

Etappe 5

Am frühen Nachmittag erreichte ich das nächste Etappenziel, den Campingplatz Il Collaccio in dem kleinen Bergdörfchen Castelvecchio di Preci in Umbrien. Ich kann ohne Übertreibung behaupten, dass ich hier auf einem der schönsten Campingplätze  Europas gelandet war. Landschaftlich wunderschön gelegen, sehr ruhig, sehr sauber, mit einem hervorragenden Restaurant und zwei wunderschönen Pools. Ich buchte auf Anhieb zwei Nächte um ein wenig die Ruhe in den Bergen zu genießen. Diesen Geheimtipp werde ich sicherlich nicht zum letzten Mal angesteuert haben.

Etappe 6

So langsam befand ich mich dann auch schon wieder auf dem Rückweg. Nach einer weiteren Nacht auf einem kleinen, ruhigen Platz in der Toskana, ebenfalls landschaftlich sehr schön gelegen und verwöhnt mit bester italienischer Küche fuhr ich danach zurück in meine zweite Heimat, an den Gardasee, um hier noch 3 Tage auszuspannen um dann schließlich die Heimreise anzutreten.

Fazit

Ich habe in 14 Tagen eine Gesamtstrecke von rund 4500 Kilometer absolviert, Corona konform Urlaub machen können aber dennoch mit dem nötigen Abstand interessante Mitcamper und Weltenbummler kennengelernt und sehr viel von der Welt gesehen. In diesem Blogpost habe ich nur einige wenige der zahlreichen Fotos gezeigt, die mit der Nikon D850 sowie der Fujifilm X-T3 und diversen Objektiven geschossen wurden. Noch wertvoller hingegen sind die unzähligen Eindrücke und Bilder in meinem Kopf, die man erst einmal verarbeiten und innerlich sortieren muss und die mir sicherlich noch lange erhalten bleiben werden. Ich bin nach wie vor ein absoluter Fan dieser Art zu Reisen, auch wenn ein Urlaub zu zweit, der in diesem Jahr leider aus organisatorischen Gründen nicht möglich war, auch sehr sehr schön ist. Es bleibt also spannend und ich freue mich schon jetzt auf das kommende Jahr, in dem ich sicherlich auch wieder, neben einem Urlaub zu zweit, alleine auf Tour gehen werde ….

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